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Zystische Fibrose

Zystische Fibrose (Mukoviszidose) ist eine verbreitete rezessive genetische Erkrankung. Schätzungsweise 4% der europäischen Bevölkerung mit kaukasischem Ursprung tragen ein oder mehrere Allele der Zystischen Fibrose. Die Krankheit entwickelt sich, wenn beide Allele des CFTR-Genes defekt sind.

Der hauptsächliche Grund für Morbidität und Mortalität ist die fortschreitende Verschlechterung der Lungenfunktion, welche auf Schädigungen des Lungengewebes beruht, die durch verdickte Sekrete und durch mikrobielle Infektionen entstehen. Etwa 85 % der Patienten entwickeln zusätzlich eine Insuffizienz der Bauchspeicheldrüse, die eine lebenslange Verabreichung von Verdauungsenzymen notwendig macht.

Die Diagnose wird statt in frühen Krankheitsphasen häufig erst bei auftretenden Symptomen gestellt. Ein adäquates Krankheitsmanagement wird so verzögert und ein Fortschreiten der Krankheit mit deutlichen Gewebeschädigungen ermöglicht. Bei 10% der Betroffenen wird Zystische Fibrose erst diagnostiziert,wenn irreversiblen Schädigungen schon auftreten.

Zystische Fibrose wird bei einer Routineuntersuchung im Rahmen des Neugeborenenscreenings über den Nachweis von immun-reaktivem Trypsinogen (IRT) durchgeführt und durch einen Schweißtest vervollständigt. Das Neugeborenenscreening misst zunächst erhöhte Konzentrationen des IRT im Blut. Aufgrund falsch-positiver und negativer Tests von Trägern und Personen mit milden Mutationen des CFTR-Genes, kann dieses Screening strittig sein. Krankheiten wie AIDS, atopische Dermatitis, Down Syndrom, adrenogenitales Syndrom und Zöliakie können ebenfalls zu falsch-positiven Ergebnissen beim Schweißtest führen.

Um verlässliche Mukoviszidose-Diagnosen zu stellen, sind genetische Tests zwingend von Nöten. Zystische Fibrose kann durch mehr als 1500 verschiedene Mutationen ausgelöst werden, es ist jedoch noch nicht möglich, alle zu testen.

Die Hoch-Risikogruppe ist charakterisiert durch die Präsenz von etwa 20 (abhängig von der jeweiligen Population) häufigen Mutationen mit einem starken ZF Phänotyp. Praxisleitlinien zur molekulargenetischen Diagnose von Zystischen Fibrose und CFTR-abhängigen Erkrankungen (aktualisierte Europäische Empfehlungen) wurden entwickelt und 2009 veröffentlicht. [1] Das vorgeschlagene Panel der Mukoviszidose-verursachenden Mutationen umfasst 17 Mutationen für die Bevölkerung und das Neugeborenenscreening der Kaukasier. Jedes davon wurde mit der Frequenz von mehr als 0,1% bestätigt.

Testkits für Zystische Fibrose

Quellen:

1. Dequeker E, Stuhrmann M, Morris MA, Casals T, Castellani C, Claustres M, Cuppens H, des Georges M, Ferec C, Macek M, Pignatti PF, Scheffer H, Schwartz M, Witt M, Schwarz M, Girodon E. ‘Best practice guidelines for molecular genetic diagnosis of cystic fibrosis and CFTR-related disorders – updated European recommendations’. Eur J Hum Genet. 2009 Jan:17(1):51–65.